Lumen Caecis

Das lateinische Motto der Missionsbenediktiner heißt „Lumen Caecis“ und bedeutet „Licht den Blinden“. Es ist ein Zitat aus dem Hymnus „Ave Maris Stella“, der seit dem 8. Jahrhundert an Marienfesten gesungen wird.

Die Gründer der Missionsbenediktiner verwendeten dieses Motto als Anspielung auf die Legende der heiligen Ottilie (Odilia), die blind geboren wurde und bei der Taufe das Augenlicht empfing. Zugleich drückt das Motto den Missionsauftrag der Kongregation aus. Das Evangelium bringt Licht in die Seele der Menschen, und die frühen Christen bezeichneten die Taufe als Erleuchtung.

Abtpräses Jeremias Schröder

Am 13. Oktober 2012 wählte das Generalkapitel den bisherigen Erzabt Jeremias Schröder (Jg 1964) für acht Jahre zum neuen Abtpräses der Kongregation. Der neue Abtpräses ist mit dieser Aufgabe gut vertraut, da er sie seit dem Jahr 2000 bereits zusammen mit dem Amt des Erzabtes von St. Ottilien ausgeübt hat.

Zu den Aufgaben des Abtpräses zählt neben der Gesamtleitung der Kongregation und der Förderung ihrer Einheit und gemeinsamen Mission auch die Verantwortung für einige Klöster, die ihm direkt unterstellt sind: die Neugründung in Kuba, das Priorat Tororo in Uganda und das Priorat Kumily in Indien, sowie das Internationale Benediktinische Studienhaus in Nairobi/Kenia.

Wappen

Urprünglich hatten Kongregation und Erzabtei St. Ottilien das gleiche Wappen. 2012, als das Amt des Abtpräses von der Erzabtei losgelöst wurde, entstand das neue Kongregationswappen. Es zeigt den fünfarmigen Leuchter, das traditionelle Zeichen der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, und greift

damit sowohl die Ottilienlegende auf, wie auch den Missionsauftrag zu allen Völkern. Die Fünfzahl weist auf die übliche Zählung der Kontinente hin. Der rote Hintergrund steht für die Liebe Gottes, die wir mit unserem Dienst bezeugen, und auch für die Realität des Märtyriums, in dem sich dieser Dienst manchmal vollendet.

Das Netz im unteren Teil des Schildes weist auf die Kongregation hin, die ja durch ein Netzwerk von Klöstern gebildet wird. Zugleich wird damit noch einmal unsere Beauftragung zu Menschenfischern angedeutet. Der Stab hinter dem Schild trägt ein Scheibenkreuz, das auf die zahlreichen Diözesen anspielt, die aus unserer Mission hervorgegangen sind. Es ist als Benediktuskreuz gestaltet und verweist so auf unseren benediktinischen Charakter.

In der Sprache der Heraldik wird das Wappen so blasoniert: „Unter einem roten Schildhaupt, darin ein fünfflammiger goldener Leuchter, auf Silber ein schwarzes in Rauten geknüpftes Netz (Fretty). Benediktuskreuz auf Schaft, pfahlweise mittig hinter dem Schild.

Abtprimas Notker Wolf

Zu den bekanntesten Benediktinern zählt Notker Wolf. Er war von 1977 bis 2000 Erzabt von St. Ottilien und zugleich Präses der Kongregation der Missionsbenediktiner. 2000 wurde er zum Abtprimas der Benediktinischen Konföderation gewählt. Er ist damit der höchste Obere des Benediktinerordens, der ca. 7000 Mönche und 14.000 Schwestern umfasst. Sein Dienstsitz ist die Primatialabtei Sant’Anselmo in Rom, die ein internationales Studentenkolleg und die Ordenshochschule der Benediktiner beherbergt. Als Großkanzler trägt der Abtprimas besondere Verantwortung für diese Hochschule.

Durch zahlreiche Bücher zu politischen, sozialen und geistlichen Themen, durch Interviews, und TV-Auftritte ist er im deutschen Sprachraum sehr bekannt geworden.

Seine derzeitige Amtszeit als Abtprimas endet im Jahr 2016. Notker Wolf hat mehrfach bekanntgegeben, dass er im Alter nach St. Ottilien zurückkehren wird, um dort Nachhilfeunterricht zu erteilen oder Kartoffeln zu schälen.

Die erste Biographie des früheren Erzabtes von St. Ottilien gibt Einblicke in die Ordens-, Kloster- und Kongregationsgeschichte seit den 1960er Jahren. > zur Verlagsseite