10. Oktober 2017 Maurus Runge

Wahlen in Tansania

P. Prior Sylvanus Kessy OSB

P. Prior Sylvanus Kessy OSB

2006 hatte sich der damals 41jährige P. Anastasius Reiser von Münsterschwarzach auf den Weg gemacht, um das Amt des Abtes von Peramiho in Tanzania anzutreten. Die dortigen Mitbrüder kannten ihn von einem früheren Missionseinsatz, und so wurde noch einmal ein Deutscher Oberer in einer afrikanischen Abtei – und zwar nicht nur in irgendeiner: Peramiho ist das Ur-Kloster unserer Kongregation in Ostafrika. Aus
der Abtei ist eine ganze Kirchenprovinz mit sechs Diözesen hervorgegangen, und zahlreiche Klöster in Tanzania, Kenia, Uganda und Sambia stammen direkt oder indirekt von dort ab. Abt Anastasius gab dieses Amt 2017 auf im Bewusstsein, dass es nun Zeit für einen afrikanischen Oberen ist.  Vom 1. bis 3. Juni 2017 versammelten sich die Mönche des Klosters und wählten einen Nachfolger. In den eigenen Reihen gibt es kaum Patres mit Leitungserfahrung, und so einigte sich der Konvent schließlich auf einen Mönch aus dem Nachbarkloster Ndanda, P. Sylvanus Kessy (51). Der war dort viele Jahre lang Prior unter zwei Äbten und zudem Pfarrer der großen Abteipfarrei: ein Mann mit Erfahrung und Umsicht. Die große Aufgabe in Peramiho nahm er nur nach etwas Zögern an – ein Beleg für seine vorsichtige Klugheit. Drei Jahre lang wird er nun Peramiho als „Prior Administrator“ leiten. Dann wird es für die Mönche wieder heißen: Antreten zur Wahl.

Abt Pambo Mkorwe OSB

Abt Pambo Mkorwe OSB

Auch in der Abtei Mvimwa, ganz im Westen Tanzanias, wurde Anfang Juni gewählt. Der Vorgänger, Abt Denis, war nach nur drei Jahren aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Die Gemeinschaft ist in den letzten Jahren stark gewachsen und zählt über 80 Mönche, von denen 45 das Wahlrecht hatten. Sie versammelten sich am Dienstag nach Pfingsten und begannen unter der Leitung von Abtpräses Jeremias mit der Wahl. Am Mittwoch erlangte P. Pambo Mkorwe die notwendige Mehrheit. Dieser wurde in absentia gewählt, denn als Kongregationssekretär hatte er sein Domizil in St. Ottilien. Er arbeitete dort in der Leitung der Missionsbenediktiner mit. Diese Aufgabe, die er im Oktober 2016 übernommen hatte, musste er aufgeben und sich auf die Rückreise nach Tanzania machen. Der Ortsbischof hat ihm am 26. August 2017 die Abtsbenediktion gespendet.